Mut. Los.

Wir Menschen glauben gelegentlich, verstehen jedoch nicht – nicht immer. Wir glauben, es könne doch alles weiter diesen trägen und doch mitnichten richtigen Gang der Dinge weitergehen. Ohne zu verstehen, dass der enorme Widerspruch, den uns dieser Gang der Dinge auferlegt, nicht, oder zumindest nicht sinnvoll, weitergegangen werden kann. Der Vorahnung entsprechend, dass politisch bisweilen nicht mehr zu erreichen ist, ist die Bewegungskraft und -dynamik jener, die richtungsentscheidend sind, zögerlich. Die Lage ist vertrackt, niemand, der behaupten könne, Entscheidungen seien einfach zu treffen. Das sind sie nicht und die unzählige Menge an Abwägungen, die vorzunehmen sind, sind alles andere als überschaubar. Die große Linie, der große Wurf, der weite Blick sind jedoch nicht zu erkennen. Dabei hat die Situation doch die Schwächen und Missstände aufgedeckt – eine paradigmatische Änderung, die über symbolische Gesten hinauszugehen in der Lage gewesen wäre, ist denkbar und wünschenswert. Der Schockstarre entronnen, gelingt es nicht, einen phantasievollen Blick in ein alternative Möglichkeiten zu richten. Gerettet werden Symbole und Repräsentanten unseres vergangenen Wirtschaftens und Lebens – ein Blick, ein Ruf, der anderes verspricht, gelingt nicht. So bleibt wohl nur, die Fassaden und Taue wieder kunstvoll hochzurichten, in der Hoffnung, sie mögen den nächsten Gewalten erneut widerstehen. Oder gänzlich umfallen, damit neu und unverzagt neu errichtet werden kann. Mut. Los.