Geschäft machen.

Geld fließt wie Blut durch die Gefäße der Wirtschaft; durch die Adern eines Landes und transportiert bis in die allerkleinsten Verästelungen die Leben erhaltende Substanzen. Was aber, wenn der Zufluss behindert, die Gefäßböden zugesetzt oder aber die Lebenssäfte verdickt und nicht fließfähig sind? Was, wenn der Nachschub für das, woraus Blutplättchen, Leukozyten und sonstige wichtige Substanzen erzeugt werden fehlt und womöglich nicht generiert wird? Wenn die sonst freigängigen Fließkorridore voll des Schuttes; das Blut voll des Staubes ist – und das Leben gehalten, aber nicht die Wahrnehmung aufgehellt werden kann? Es greift das Notprogramm. Der gesellschaftliche Organismus schaltet um auf Alarm- und Sparmaßnahmen und die Ferne, die es doch noch bis vor Kurzem zu erfliegen galt, tritt zurück in die Zeit, lange bevor wir dachten, dies sei doch nichts anderes als gott- oder naturgegeben; dass uns dies, doch wahrlich zustünde. Wir hatten es uns doch erarbeitet, oder? Etwas Unsichtbares legt sich seit Wochen wie eine kalte Hand über unsere Gedanken, während uns die andere, knochig, in die immer gleiche Richtung weist. Was wir dort sehen, lässt das Blut in uns und damit spiegelbildlich das Wirtschaftselexir stocken. Es verlangt uns danach und alles in uns arbeitet mit Kraft und Verzweiflung auf das Geld zu, das uns trägt, führt und bisweilen verschlingt. Doch dieser Freund, der nie einer wahr, wendet sich ab von uns – in die Richtung, in die wir nicht schauen wollen. Die Beine ausgestreckt, die ferngesandten Versprechen und Bilder glaubend und aufsaugend, sagen wir mit zitternder Stimme immer wieder: wann wird es wieder so, wie es mal war. Es empfiehlt sich der Hand zu folgen, die geduldig auf ein unbeholfen errichtetes Holzschild lenkt, auf dem mit ungelenker Schrift geschrieben steht: nie wieder.